Beim Waschen unserer Kleidung können wir einen gemeinsamen Beitrag zu nachhaltigem Verhalten leisten. Herkömmliche Waschgewohnheiten haben oft einen versteckten ökologischen Fußabdruck, der durch den Einsatz von energieintensiven Maschinen, chemischen Waschmitteln und der Entstehung von Mikroplastik belastet wird. Doch es gibt eine nachhaltige Alternative, die nicht nur die Umwelt schont, sondern auch unseren Kleidern und unserem Geldbeutel zugutekommt. In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf die verschiedenen Aspekte des nachhaltigen Waschens und zeigen dir, wie jede:r von uns einen Beitrag zu einem umweltfreundlicheren Umgang mit unserer Kleidung leisten kann.
AUF NIEDRIGEN TEMPERATUREN WASCHEN
Der Energieverbrauch von Waschmaschinen ist stark von der gewählten Waschtemperatur abhängig. Ein niedriger Temperaturansatz bedeutet einen erheblich reduzierten Stromverbrauch. Je nach Maschinentyp kann allein durch die Senkung der Temperatur von 40 Grad Celsius auf 30 Grad Celsius eine Ersparnis von bis zu einem Drittel des Energieverbrauchs erzielt werden. Moderne Waschmittel zeigen bereits bei 30 Grad Celsius eine effektive Reinigungsleistung, wodurch hohe Temperaturen oft überflüssig sind. Auch aus hygienischer Sicht spricht nichts gegen diese Vorgehensweise: Zur Vermeidung von Keimen in der Waschmaschine genügt es, wenn du einmal im Monat Wäsche bei 60 Grad Celsius mit Vollwaschmittel wäscht. Um die Umwelt zusätzlich zu schonen, lohnt es sich, auf die Vorwäsche zu verzichten.
NACHHALTIGES WASCHMITTEL WÄHLEN
Herkömmliche Waschmittel sind oft beladen mit Farb- und Duftstoffen, optischen Aufhellern und Tensiden, die allesamt schwer biologisch abbaubar sind und so eine erhebliche Belastung für die Umwelt darstellen. Doch zum Glück gibt es nachhaltige Alternativen. Diese sind beispielsweise biologisch abbaubar, verzichten auf Duftstoffe und eignen sich somit besonders für Babykleidung und Allergiker. Bio-Waschmittel reinigen genauso effektiv wie herkömmliche Varianten, jedoch auf rein natürlicher Basis, unter Verwendung von Natron, natürliche Tenside und Seife aus Kokos- oder Olivenöl. Achte bei dem Kauf deines Waschmittels auf die Kennzeichnung auf dem Produkt. Nachhaltige Waschmittelhersteller werben oft mit den nachhaltigen Eigenschaften des Waschmittels und lassen sich daher gut von herkömmlichen Waschmitteln unterscheiden. Bekannte Marken sind beispielsweise Sonett, Everdrop, Ecovero, Hello Simple und kaëll.
Um nachhaltiges Waschen in den Alltag zu integrieren, spielt nicht nur die Wahl des Waschmittels eine Rolle. Weitere Möglichkeiten die Umwelt zu schonen sind:
- Richtiges Dosieren des Waschmittels, um Überverbrauch zu vermeiden. Meist verwenden wir viel mehr Waschmittel als notwendig ist.
- Nur dann waschen, wenn es wirklich notwendig ist. Oft genügt es, dein Kleidung auszulüften.
- Keinen Weichspüler verwenden, da diese oft nicht gut für die Umwelt sind.
- Belade deine Waschmaschine vollständig.
LUFTTROCKNEN STATT TROCKENGANG
Die nachhaltige Lösung liegt buchstäblich in der Luft – mit Energie aus Luft und Sonne. Selbst der effizienteste Wäschetrockner verursacht einen erheblichen Stromverbrauch und belastet Kleidung und Umwelt unnötig. Statt deine Wäsche im Trockner zu trocknen, setze lieber auf die Trocknung an der frischen Luft. Solltest du keinen Balkon oder Garten haben, bietet der Wäscheständer in der Wohnung zumindest den Vorteil von geringerer Lufttrockenheit während der Heizsaison. So lässt sich nicht nur Energie sparen, sondern auch die Lebensdauer der Kleidung schonen.
WENIGER IST MEHR
Laut dem Umweltbundesamt verbraucht Deutschland jährlich etwa 630.000 Tonnen Waschmittel, zuzüglich Weichspüler und anderer Pflegeprodukte. Leider sind die meisten dieser Produkte wenig umweltfreundlich, da sie größtenteils nicht biologisch abbaubar sind und in die Gewässer gelangen können. Hingegen belasten gute Bio-Waschmittel die Umwelt erheblich weniger. Insgesamt gilt jedoch: Je weniger häufig wir Kleidungsstücke und andere Textilien waschen, desto länger bleiben sie in gutem Zustand. So muss nicht jedes Teil bereits nach einmaligem Tragen gewaschen werden. Durch weniger häufiges Waschen, niedrigere Waschtemperaturen, Lufttrocknen oder geringere Schleuderstufen bei Wasch- und Trockengang kann Energie eingespart und so die Umwelt geschont werden.